„Der Mensch lebt nie in der Gegenwart, sondern immer in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Er erträumt sich, dass etwas Schönes auf ihn zukommt, oder versetzt sich in vergangene Zeiten zurück, die er im Rückblick idealisiert. Das liegt daran, dass die Gegenwart meist nur schwer zu ertragen ist. Wenn es uns gerade schlecht geht, wünschen wir uns etwas anderes, und wenn es uns gut geht, schmerzt uns der Gedanke, dass es bald Vergangenheit sein wird. Deshalb leben wir nicht gern bewusst in der Gegenwart, wir nutzen sie nur, um für die Zukunft zu planen. “ Blaise Pascal, 1669
„Von Kierkegaard habe ich dann gelernt, innen und außen inkommensurabel zu sehen. Die Gegenwart ist das Äußere. Das Innere, das sind Vergangenheit und Zukunft. Unsere Ausdrucksproblem: Das Äußere in ein Verhältnis zu bringen zum Inneren. Wenn das Innere überwiegt, kommt das Äußere zu kurz. … Ich konnte mit Gegenwart nie viel anfangen. Ja, schreibend lebte ich.“ Martin Walser. Interview in „Der Freitag“, 3. August 2023, S. 18 (2017)
„Die Zeit teilt sich ein in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Die Gegenwart ist an den Augenblick gebunden, die Vergangenheit ist unabänderlich abgeschlossen, die Zukunft ist zweifelhaft. Die Gegenwart wird meist nicht im rechten Sinne ausgenützt, weil man noch auf eine lange Zukunft rechnet.“ Seneca, in: Von der Kürze des Lebens“, S. 65
„Die meisten Erinnerungen kann man vergessen.“ Robin Thiesmeyer, Berlin